Angelika Walter
- die künstlerische Entwicklung

Angelikas Bilder sind geprägt von einer verständlichen Gegenständlichkeit, die mit einem Blick zu erfassen ist. Exakt wiedergegebene, realistisch gemalte Alltäglichkeiten ruhen still und harmonisch in den Gemälden. Die Bildtitel sind verständlich, alles scheint klar und überschaubar.

In ihrer Anfangsphase (1975 - 1988) stellte eine weitere Beschäftigung mit ihren Bildern eine scheinbare Normalität in Frage: Oberflächenspiegelungen "zerlegten" die zunächst so einfach erscheinenden Formen. Flächen schlossen sich zu neuen Inhalten zusammen und forderten einen intensiven Dialog zwischen Bild und Betrachter.

Beeinflußt von der Wandmalerei (seit 1986) wurden Angelikas Bildformate zunächst größer, die Formen monumentaler. Kurze Zeit später erlebte sie die Faszination alter Maschinen, die nun ihre Bildwelt beherrschen.

In Angelikas Phantasie erwachen die alten Maschinenkolosse zu neuem, dröhnenden Leben. Umständlich schnaufend, mit weit ausholenden Bewegungen ihrer menschlich wirkenden Greifarme scheinen sie ihre Arbeit zu verrichten. Menschliche Augäpfel lugen neugierig aus dem Gestänge, listig und verbissen nagt der "Zahn der Zeit" an dem veralteten Eisen und zerraspelt das Material.

Ein Verwirrspiel mit technischen und antropomorphen Formen beginnt, Angelikas Maschinen ziehen uns in ihren magischen Bann. Ausschnitte betonen die Größe der alten schnaufenden Kolosse und ihre gewaltige Kraft.

Angelikas Malfreude dokumentiert sich dabei in den minutiös wiedergegebenen Oberflächen: Detailgetreu malt sie zerschrammte Oberflächen, absplitternden Rost und die vielen Gebrauchsspuren einer unermüdlichen Maschine in ständigem Betrieb.

Seit 1995 gesellen sich in optisch krassem Kontrast die Insekten und Käfer zu den Maschinen. Zart gebaut und in allen Farben schillernd, bilden sie reizvolle Gegenpole zu den alten, abgenutzten Kolossen.

Die Bilder von Angelika Walter sind technisch ausgefeilte Kompositionen mit einem starken Spannungsaufbau durch malerische, farbliche und inhaltliche Komponenten. Die realistische, exakte Malweise mischt sich mit einer scheinbar realistischen Darstellung, die man auch als "täuschend echt" bezeichnen könnte. Die Phantasie der Künstlerin ist dabei grenzenlos und erlaubt auch uns grenzenlose Genüsse.

Dr. Annette Kleinert, Kunsthistorikerin, Ibbenbüren

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